Musica Baltica 7
Johann Valentin Meder: Sacred Music
MDG 902 2192-6
1 CD • 70min • 2020
03.02.2021
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
In seiner Reihe Musica Baltica präsentiert MDG geistliche Musik von Johann Valentin Meder (1649-1719), der im thüringischen Wasungen als Sohn eines Kantors geboren wurde. Nach muskalischen Wanderjahren ab 1671 war er zwischen 1674 und 1680 Kantor des Gymnasiums in Reval (heute Tallinn), danach wirkte er von 1680-1686 als Domorganist in Riga. 1687-89 bekleidete er in Danzig das begehrte Amt eines städtischen Kapellmeisters, kehrte allerdings schließlich nach Riga zurück, wo er im wieder aufgenommenen Amt des Domorganisten 1719 verstarb.
Fast vergessener Meister des Frühbarock
Verglichen mit seinen Lebensdaten ist Meder ein konservativer, wenn auch meisterlicher Komponist – im übrigen war er auch ein hoch begabter Vertreter der barocken deutschen Oper: Die Aufführung seiner Oper Die wiederverehligte Coelia im westpreußischen Schottland (später ein Ortsteil der Stadt Stolzenberg) gegen den Willen der Danziger Obrigkeit führte 1689 zu seiner Entlassung aus den Diensten der reichen Ostsee-Metropole.
Die auf dieser SACD vereinten Interpretationen geistlicher Vokalwerke Meders belegen seinen hohen Rang unter den Komponisten des 17. Jahrhunderts, den auch sein hohes Ansehen bei seinen Zeitgenossen unter Beweis stellt.
Nun hat sich auf der vorliegenden SACD ein Ensemble polnischer Musiker, das sich den Namen Goldberg Ensemble gegeben hat, unter der Leitung von Andrzej Szadejko der musikalischen Hinterlassenschaft Johann Valentin Meders angenommen und ein vorzügliches Porträt dieses bisher völlig vergessenen Musikers des Frühbarocks realisiert, der für sich durchaus europäischen Rang in Anspruch nehmen darf: Er hat den italienischen Stil von Carissimi und Cesti, der vielleicht im übrigen Europa schon etwas veraltet erscheinen mochte, an die Gestade der Ostsee und in seinen Werken zu einer vollendet eigenartigen Form gebracht.
Detmar Huchting [03.02.2021]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Valentin Meder | ||
1 | Lauda Jerusalem Dominum | 00:08:00 |
2 | Quid est hoc quod sentio | 00:07:50 |
5 | Ach Herr, mich armen Sünder (Choralkantate) | 00:08:49 |
8 | Die höllische Schlange darf nimmer uns beißen | 00:06:39 |
11 | Wünschet Jerusalem Glück (Psalm 122: 6-7) | 00:04:50 |
12 | Vox mitte clamorem | 00:04:42 |
13 | Wie murren denn die Leut' im Leben also? | 00:09:56 |
16 | Meine Seele seufzt und stöhnet | 00:07:38 |
18 | Gott, du bist derselbe mein König | 00:06:14 |
Interpreten der Einspielung
- Ingrida Gápová (Sopran)
- Anna Zawisza (Sopran)
- Klaudia Trzasko (Sopran)
- Joanna Sperska (Sopran)
- David Erler (Altus)
- Helena Poczykowska (Alt)
- Jakob Pilgram (Tenor)
- Sebastian Mach (Tenor)
- Christian Immler (Bariton)
- Dawid Biwo (Bass)
- Goldberg Baroque Ensemble (Ensemble)
- Andrzej Mikołaj Szadejko (Dirigent)