Beethoven
The 9 Symphonies
Ondine ODE 1348-5Q
5 CD/SACD stereo/surround • 5h 05min • 2019
06.10.2020
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Musik von Ludwig van Beethoven zählt zum klassischen Kernrepertoire und gehört für ein renommiertes Orchester einfach zum Portfolio. Dennoch ist eine Gesamteinspielung der Sinfonien des vor 250 Jahren geborenen Komponisten immer noch etwas Besonderes, gerade jetzt im zugegebenermaßen arg strapazierten Jubiläumsjahr. Die Latte hängt hoch, der Kreis der Orchester, die sich dieser Herausforderung bereits gestellt haben, ist ebenso erlaucht wie erlesen, und der Tonträgermarkt lechzt gewiss nicht unüberhörbar nach einer weiteren von bereits unzähligen vorhandenen Einspielungen. Und doch hat sich das Malmö Symphony Orchestra unter seinem Leiter Robert Trevino an diese Aufgabe gewagt. Dabei setzt Trevino nicht auf musikalische Extreme oder spektakuläre Interpretationsansätze, sondern liefert im besten Sinne eine stimmiges Beethoven-Bild ab, das eher im musikalischen Mainstream angesiedelt ist.
Hochglanz-Beethoven
Dass das Orchester das nötige Format hat, hört man relativ schnell. Trevinos Beethoven ist geschniegelt und gestriegelt, es blitzt und glänzt überall. Dieser Beethoven ist straff und durchtrainiert, keine Falte und keine Ermüdungserscheinungen beeinträchtigen das Hochglanz-Bild des Komponisten. Vom romantischen Brio manch früherer Interpretationsansätze ist man hier meilenweit entfernt. Die Tempi sind durchweg straff, der Ton ist entschlackt aber alles andere als anämisch, der Zugriff wirkt packend. Wie in einer gut geölten Maschinerie passt hier jedes Rädchen perfekt ineinander, zuweilen indes wirkt Trevinos Ansatz etwas zu perfekt, fast schon aalglatt. Musiziert wird hier zwar auf allerhöchstem Niveau, aber auch die Ecken und Kanten dieser Musik klingen mitunter fast zu schön um noch als solche noch hervorzustechen. Insgesamt ist Trevinos Beethoven brillant, daran besteht nicht der geringste Zweifel. Wer Wert auf musikalische Perfektion und einen brillanten Orchesterklang legt, ist mit dieser Aufnahme sehr gut beraten.
Guido Krawinkel [06.10.2020]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 | 00:25:32 |
5 | Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 | 00:33:01 |
CD/SACD 2 | ||
1 | Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 (Eroica) | 00:50:47 |
5 | Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 | 00:33:41 |
CD/SACD 3 | ||
1 | Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 | 00:31:26 |
5 | Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 (Pastorale) | 00:43:02 |
CD/SACD 4 | ||
1 | Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 | 00:39:16 |
5 | Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 | 00:24:58 |
CD/SACD 5 | ||
1 | Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 (mit Schlußchor über Verse aus Schillers "Ode an die Freude") | 01:06:28 |
Interpreten der Einspielung
- Malmö Symphony Orchestra (Orchester)
- Robert Trevino (Dirigent)
- Kate Royal (Sopran)
- Christine Rice (Mezzosopran)
- Tuomas Katajala (Tenor)
- Derek Welton (Bass)