Claude Débussy
études
Douze coffrets studieux - poèmes inédits de Lucien Noullez
Cyprés CYP1678
1 CD • 63min • 2017
25.03.2018
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Über die Verbindung von Musik und Lyrik ist viel sinniert und noch mehr geschrieben worden. Sowohl die Musik hat zweifelsohne eine lyrische Komponente, als auch die Lyrik eine musikalische. Das Wort Sprachryhthmus oder Sprachmelodie kommt schließlich nicht von ungefähr und auch über Lyrizismen in der Musik gibt es zu Hauf. Ein besseres Beispiel als die Musik von Claude Debussy kann es kaum geben, verbinden sich hier doch musikalische Lyrik und lyrische Musik auf das engste. Insofern liegt es nicht fern, beides miteinander zu kombinieren, was die französische Pianistin Elodie Vignon mit ihrer Einspielung der Etudes von Debussy tut. Zumindest versucht sie es, denn letztendlich stehen Musik und Lyrik hier ein wenig ratlos nebeneinander als das sie in mehr oder weniger inniger Weise Bezug aufeinander nehmen.
Den 12 Préludes hat die Pianistin ebenso viele Gedichte von Lucien Nouillez gegenübergestellt, die genuin auf diese Musik Bezug nehmen. Allerdings hat sie Debussys Musik en bloc hintan gestellt, so dass sie nach dem Genuss derselben ein wenig unvermittelt hinterherkommen. Elodie Vignon spielt tadellos, mit packendem Zugriff und doch sensibel genug, um Debussys technische Kabinettstückchen souverän zu realisieren. Die klangliche Poesie, die sie diesen eigentlich als Etüden gedachten Stücken entlockt, ist enorm, doch geht sie nie auf Kosten der technischen Präzision, die zuweilen dennoch mit einer gewissen neutralen Kühle einher geht. Trotzdem, Elodie Vignon bewältigt diese Stücke nicht nur, sie gestaltet sie im Detail und im großen Ganzen vor allem als musikalische und nicht nur technische Herausforderungen. Der Bezug zu Nouillez' Gedichten ist zweifelsohne gegeben, es entstehen zwischen ihnen und der Musik aber kaum offensichtliche Bezüge, zumal für nicht des französischen mächtige Hörer, da nur eine Übersetzung ins Englische beigefügt ist und die Texte der Gedichte gänzlich fehlen.
Guido Krawinkel [25.03.2018]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Claude Debussy | ||
1 | Pour les cinq doigts (d'aprés Monsieur Czerny) | 00:03:09 |
2 | Pour les Tierces | 00:04:08 |
3 | Pour les Quartes | 00:05:49 |
4 | Pour les Sixtes | 00:04:57 |
5 | Pour les Octaves | 00:02:53 |
6 | Pour les huit doigts | 00:01:47 |
7 | Pour les degrés chromatiques | 00:02:24 |
8 | Pour les agréments | 00:05:25 |
9 | Pour les notes répétées | 00:03:47 |
10 | Pour les Sonorités opposées | 00:05:06 |
11 | Pour les Arpèges composés | 00:05:29 |
12 | Pour les accords | 00:05:05 |
Interpreten der Einspielung
- Élodie Vignon (Klavier)
- Clara Inglese (Rezitation)