Antonín Dvořák
String Quintet op. 97 • Piano Quintet op. 81
cpo 555 022-2
1 CD • 73min • 2015, 2011
01.09.2016
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es sind recht anstrengende fünf Viertelstunden, die uns die Ausführenden des vorliegenden Programms zu bieten haben. Und das nicht etwa, weil man sich offenbar vorgenommen hatte, dem burschikosen, muskulösen, nun ja: rauhbeinigen Dvořák eine größere Spielfläche einzuräumen, sondern weil über diesem – an sich durchaus anerkennenswerten – Ansatz die subtilen, charmanten, betörenden, schlicht-schönen Nuancen deutlich ins Hintertreffen geraten sind. Wie bei einer Parallelverschiebung klingen die kernigen, ruppigen Elemente jetzt so kernig, ruppig und elementar, dass sie die Feinheiten mit sich gezogen haben: die kleinen Crescendo-Atmer und -Seufzer, die gehauchten pianissimi – all das eben, was bei einer bewusst extrem angelegten Darstellung feiner, seufzender und vielleicht sogar sentimentaler hätte werden sollen, ist ins künstliche Schwerefeld geraten.
Das soll nicht heißen, dass die Produktion nicht manche Delikatesse enthielte: Sehr fein gelungen sind beispielsweise die Einleitung des Streichquintetts und sein rhythmisch federnder Scherzo-Teil, erfreulich vor allem die dialogischen Phasen des Klavierquintetts, in denen sich der Pianist mit dem einen oder anderen Solostreicher nahezu beglückend und jedenfalls äußerst beschaulich unterhält. Doch sobald sich die Massen wieder verbünden, um gemeinsam wider den Stachel der Melancholie zu löcken, möchte man den Akteuren das berühmte „Brackiam emendo” zurufen, mit dem Gilderoy Lockhart versuchte, Harry Potters gebrochenen Arm zu flicken: Dem Zauberlehrling fehlten daraufhin zwar zeitweilig Elle und Speiche, doch seine Bewegungen waren deutlich flexibler geworden ...
Rasmus van Rijn [01.09.2016]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Antonín Dvořák | ||
1 | Streichquintett Es-Dur op. 97 | 00:32:00 |
5 | Klavierquintett A-Dur op. 81 | 00:41:16 |
Interpreten der Einspielung
- Vogler Quartett (Streichquartett)
- Tatjana Masurenko (Viola)
- Oliver Triendl (Klavier)