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hänssler CLASSIC 98.547

1 CD • 60min • 2008

03.08.2009

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

In der vierten Folge seiner Edition der Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy präsentiert Thomas Fey mit seinen Heidelberger Sinfonikern als zentrales Werk die posthum veröffentlichte „Reformations-Sinfonie“ (ob d-moll oder D-Dur ist Ansichtssache, aber auch nicht wichtig) neben weiteren drei der Jugendsinfonien des Meisters. Mit dem Zitat des Chorals Ein feste Burg im Finale und dem feierlich-besinnlichen Motiv der Einleitung, das später Richard Wagner für seinen Parsifal ausborgen sollte, haftet diesem Werk, das Mendelssohn später am liebsten vernichtet hätte, etwas Nazarenisch-Demonstratives an, das vielen Interpreten des Werkes schon zum hemmungslosen Kitsch umkippte. Fey entgeht dieser Gefahr, indem er sich auf ein kontrastreiches, scharf artikuliertes Musizieren konzentriert und den Choralmotiven eine ganz diesseitige, aber stets unaufdringliche Feierlichkeit angedeihen läßt. Die Sinfonie bekommt dadurch eine höchst willkommene Auffrischung und einen dramatischen Sog, der fast vergessen läßt, daß das späte Urteil des Komponisten nicht so ganz unbegründet war: Die Schottische und die Italienische Sinfonie bleiben mit Abstand seine bedeutendsten Beiträge zur Gattung. Das blitzsauber artikulierende, technisch bestens vorbereitete und hörbar motivierte Orchester trägt zu dieser „Ehrenrettung“ entscheidend bei: vorzügliche Transparenz der Stimmführung, Klangsinnlichkeit, rhythmische Finessen. Der Fortsetzung dieser Serie darf man gespannt entgegensehen. Von Booklet-Texten wünscht man sich weniger rhetorisches Herumfuchteln, stattdessen nur rein sachliche Informationen über Werke und Entstehungs-Umstände.

Dr. Hartmut Lück † [03.08.2009]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Heidelberger Sinfoniker (Orchester)
• Thomas Fey (Dirigent)