Truls Mørk plays Hallgrímsson

Ondine ODE 1133-2
1 CD • 57min • 2007
28.05.2009
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wenn schon die Londoner "Times" über das 2003 entstandene Cellokonzert op. 30 von Haflidi Hallgrímsson (Jg. 1941) befindet, es handele sich um eine "bemerkenswerte neue Ergänzung des Cello-Repertoires", klingt dies durchaus doppeldeutig. In der Tat ist dieses dem Solisten Truls Mørk gewidmete Stück spielfreudig, stößt das Publikum nicht vor den Kopf und lotet die technischen Möglichkeiten des Cellospiels tief aus. Doch bietet es eher Stimmungs-Episoden als konzise Form. Ein großer Bogen mag sich nicht recht einstellen; die Musik mäandert recht ziellos vor sich hin. Man würde sich mehr Dialektik und Dramatik in der Struktur wünschen, wie sie beispielsweise John Williams in seinem vorzüglichen Cellokonzert gelungen ist (Sony SK 89670). Kontrastreicher, spannender und musikalisch weit fesselnder wirkt das zweite Stück der CD, Herma für Cello und Streicher, beendet 1995. Hier schien der Komponist mehr bei sich als in dem etwas beiläufig-beliebigen Konzert. Das Scottish Chamber Orchestra, dem Hallgrímsson bis 1995 als Cellist angehörte, Dirigent John Storgårds und Solist Truls Mørk sind hörbar gewillt, die Werke optimal darzustellen – zumal der Komponist bei den Aufnahmen anwesend war. Insbesondere für Cellisten und Hallgrímsson-Fans ist die CD sicher von höchstem Interesse; mein persönlicher Eindruck von der Musik selbst bleibt zwiespältig.
Dr. Benjamin G. Cohrs [28.05.2009]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Hafli˛i Hallgrímsson | ||
1 | Violoncellokonzert op. 30 | 00:29:02 |
2 | Herma op. 17 für Violoncello und Streichorchester | 00:28:17 |
Interpreten der Einspielung
- Truls Mørk (Violoncello)
- Scottish Chamber Orchestra (Orchester)
- John Størgårds (Dirigent)