
cpo 777 278-2
1 CD • 62min • 2006
16.06.2008
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Geboren von Schweizer Eltern 1872 in Moskau und dort auch musikalisch ausgebildet, lebte und lehrte Paul Juon lange in Berlin, das er aber 1934, nach dem Machtantritt Hitlers, verließ, um in die Heimat seiner Vorfahren zurückzukehren. Er verstarb 1940 in Vevey am Genfer See. Daß Juon heute erst allmählich wiederentdeckt wird, liegt an seiner Generation, der ein Arnold Schönberg entstammte – der „Fortschrittler“ machte Musikgeschichte, die konservativen Altersgenossen, wie eben Juon, aber auch noch viele andere, verblaßten im Hintergrund. Heute sieht man dies gelassener und läßt die romantisch-klangvollen Kammermusikwerke Juons gern erklingen, die nicht nur sauber gearbeitet sind, sondern auch manches Originelle enthalten wie gerade die rhapsodisch-schwebende Form des Klavierquartetts op. 37. Hilfreich bei einer solchen Wiederentdeckung ist eine engagierte Interpretation, und die vier Spieler, die hier ohne Ensemble-Namen zusammenwirken, sind erfahrene Kammermusiker, die in ausgezeichneter Balance und feiner Dynamik den Werken verdienstvoll zu ihrem Recht verhelfen. Umso mehr, als die Gattung Klavierquartett ja nicht gerade mit Massen von Beispielen gesegnet ist. Eine hörenswerte Repertoirebereicherung.
Dr. Hartmut Lück † [16.06.2008]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Paul Juon | ||
1 | Klavierquartett Nr. 2 G-Dur op. 50 | 00:32:36 |
5 | Klavierquartett op. 37 (Rhapsodie) | 00:29:13 |
Interpreten der Einspielung
- Oliver Triendl (Klavier)
- Daniel Gaede (Violine)
- Hariolf Schlichtig (Viola)
- Peter Bruns (Violoncello)