Anzeige

Teilen auf Facebook RSS-Feed Klassik Heute
Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Besprechung SACD

Ravel Orchestrations

Talent DOM 2929 95

1 SACD • 61min • [P] 2005

17.08.2005

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 6
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 7

Das Königlich-Philharmonische Orchester von Flandern, ansässig in Antwerpen, hat schon wieder einen neuen Namen – zumindest international: daheim „de Filharmonie“ genannt, hieß sie bis vor kurzem „Royal Flanders Philharmonic“, jetzt „Royal Flemish Philharmonic“. Es steht noch immer unter künstlerischer Leitung von Philippe Herreweghe, seit September 2002 aber zusätzlich auch unter der des jungen italienischen Dirigenten Daniele Calleghari, mit dem man verstärkt das Konzertrepertoire des 20. Jahrhunderts und insbesondere jene Werke erkunden möchte, die Herreweghe meist verschmäht.

Hier stellt sich Calleghari, der bisher vor allem mit Opern-Repertoire bekannt wurde, mit einem dramaturgisch interessanten, konzertanten CD-Projekt der Öffentlichkeit vor. Versammelt sind einige der Orchester-Bearbeitungen fremder Werke von Maurice Ravel – neben den unverwüstlichen Bildern einer Ausstellung von Mussorgsky seine Arrangements von Emmanuel Chabriers zündendem Menuet Pompeux, von Teilen aus Schumanns Klavierzyklus Carneval und zwei Klavierstücken von Claude Debussy. Die sind zwar aus verschiedenen Einspielungen anderer Dirigenten bekannt, fristeten jedoch eher ein Zugaben-Dasein und waren meines Wissens bisher nicht auf einer einzigen CD vertreten. Hier bekommen sie durch den Kontext jenes Gewicht, das ihnen auch zusteht.

Das Orchester musiziert tadellos; der Gesamtklang ist weit gefächert und sowohl im normalen Audio- wie auch im Surround-Modus gut durchhörbar, präsent und zugleich süffig, dynamisch dabei weit ausgelotet. Die Interpretationen wirken sehr gekonnt und routiniert, doch leider gelingen dem Dirigenten nur selten wirklich berückende Wirkungen. Die von ihm verbreitete Atmosphäre wirkt meinem Empfinden nach insgesamt eher kühl und ist nur selten dazu angetan, das Herz zu rühren. Wenn dies doch einmal geschieht, scheint dies eher am Orchester zu liegen (etwa Tr. 11 und 12), denn die Musiker legen immer wieder Seele in ihr Spiel (beispielsweise der Solotrompeter zu Beginn der Bilder Tr. 8); auch werden die Streicher auffallend kundig geführt und klingen sehr homogen.

Eine glänzende Visitenkarte also für das Royal Flemish Philharmonic, weniger für seinen Dirigenten.

Dr. Benjamin G. Cohrs [17.08.2005]

Anzeige

Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Alexis Emanuel Chabrier
1Menuet Pompeux (Bearb. für Orchester)
Claude Debussy
2Danse (Bearb. für Orchester)
3Sarabande (Bearb. für Orchester)
Robert Schumann
4Carnaval (Bearb. für Orchester)
Modest Mussorgsky
5Bilder einer Ausstellung (Bearb. für Orchester)

Interpreten der Einspielung

Das könnte Sie auch interessieren

16.03.2022
»zur Besprechung«

Nicolaus Bruhns, Cantatas and Organ Works Vol. 1
Nicolaus Bruhns, Cantatas and Organ Works Vol. 1

12.08.2020
»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach, Concertos for Harpsichord and Strings Vol. 1
Johann Sebastian Bach, Concertos for Harpsichord and Strings Vol. 1

10.04.2020
»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach, St Matthew Passion BWV 244
Johann Sebastian Bach, St Matthew Passion BWV 244

18.02.2020
»zur Besprechung«

Ludwig van Beethoven, Symphony No. 9 in D major / BIS
Ludwig van Beethoven, Symphony No. 9 in D major / BIS

Anzeige

Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

Anzeige