DGA 00289 477 5341
1 CD • 71min • 1960, 1961
30.06.2005
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Den gleichen künstlerischen Ernst, mit dem er sich den großen sinfonischen Werken widmete, die gleiche Klarheit und Genauigkeit, mit der er zeitgenössische Musik durchleuchtete, und die gleiche Hellhörigkeit und Sensibilität, mit der er Sänger begleitete, legte Ferenc Fricsay auch in der Zusammenarbeit mit Instrumental-Solisten an den Tag. Kein Wunder, dass sich die Großen ihres Fachs ihm gerne anvertrauten. In Beethovens oft zum Virtuosen-Showdown missbrauchtem Tripelkonzert führte er die durchaus unterschiedlichen Temperamente zu einer ausgewogenen, klassisch klaren Aufführung zusammen, bei der sich die Protagonisten geistreich die Bälle zuspielen, ohne dass sich einer in den Vordergrund zu drängen sucht – ein inspiriertes Miteinander, sozusagen Kammermusik auf einer höheren Ebene.
Die Aufnahme von Brahms’ spätem Doppelkonzert lebt von der rhythmischen Energie, die das Spiel der Solisten ebenso durchpulst wie jenes des Orchesters. Fricsay verstand es, den Orchestersatz wunderbar aufzulichten, in den die Solostimmen als Primi inter pares eingebunden sind. Universal legt nun die beiden Dauerbrenner des Deutsche-Grammophon-Repertoires (die Einspielung des Tripelkonzerts erhielt 1962 den Grand Prix du Disque) in sinnvoller Koppelung auf einer CD der Reihe The Originals vor, womit ein Streiflicht auf die Entwicklung geworfen wird, die die um 1770 in Paris entstandene Gattung der Sinfonia concertante im 19. Jahrhundert genommen hat. Vor allem aber ist die Veröffentlichung eine kostbare Erinnerung an den früh verstorbenen Dirigenten und an das durch seine natürliche Beredsamkeit überzeugende Spiel des Wiener Geigers Wolfgang Schneiderhan.
Sixtus König † † [30.06.2005]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Konzert C-Dur op. 56 für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester (Tripelkonzert) | |
Johannes Brahms | ||
2 | Double Concerto a minor op. 102 for Violin, Violoncello and Orchestra |
Interpreten der Einspielung
- Géza Anda (Klavier)
- Wolfgang Schneiderhan (Violine)
- Pierre Fournier (Violoncello)
- János Starker (Violoncello)
- Radio-Sinfonieorchester Berlin (Orchester)
- Ferenc Fricsay (Dirigent)