gutingi 231
1 CD • 80min • 2004
29.12.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Eine literarisch aufmerksame, pianistisch umsichtig gespielte Aufnahme darf hier begrüßt und empfohlen werden. Mit der 32jährigen Göttinger Pianistin Julia Bartha zeigt sich hier – Stadtfeld hin, Stadtfeld her – ein Talent der leiseren, indirekteren Töne und Beleuchtungen, dem es dienlich sein sollte, Gehör geschenkt zu bekommen. Ich bin sicher, von der da und dort preisgekrönten Julia Bartha nicht unbedingt Rachmaninoffs „Drittes“ präsentiert zu bekommen, aber im Bereich ihrer physischen und technischen Möglichkeiten leistet sie erklärendes, auch analytisch erlebenswertes Klavierspiel. Und sie bietet ein aufschlußreiches Programm der musikpsychologischen Beziehungen mit fantastischen und rhapsodischen Stücken von Kirchner, Schumann und Brahms – gleichsam eine Skizze des Freundschaftlichen und des Familiären. Im Vergleich zur Marco Polo-Aufnahme der extrem unterschätzten, jederzeit studierens- und hörenswerten Nachtbilder von Theodor Kirchner beweist Julia Bartha ein Mehr an Sensibilität und im resolutem Zugriff, wenn es in den betreffenden Stücken (etwa Nr. 3 und 9) darauf ankommt.
Die Edition ist ein weiterer Beweis für die engagierte Arbeit der gutingi-Produktion und ein Hoffnungszeichen, demnächst von mehr von Kirchner und vergessenen Kollegen zu vernehmen.
Vergleichsaufnahmen: Kirchner: Ianni (Marco Polo 8.225062).
Peter Cossé † [29.12.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Theodor Fürchtegott Kirchner | ||
1 | Nachtbilder op. 25 (Zehn Charakterstücke) | |
Robert Schumann | ||
2 | Fantasiestücke op. 12 | |
Johannes Brahms | ||
3 | Rhapsodie g-Moll op. 79 Nr. 2 |
Interpreten der Einspielung
- Julia Bartha (Klavier)