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Ludwig van Beethoven

Piano Concertos Nos. 1, 2 & 4

OehmsClassics OC 344

2 CD • 2h 00min • 2001, 2002

18.10.2004

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Um neue sportliche Herausforderungen ist es Valery Afanassiev bei seiner Einspielung der fünf Beethovenschen Konzerte sicher nicht gegangen – und schon gar nicht um neue Geschwindigkeitsmarken. Im Gegenteil: Bei dem russischen Pianisten bekommt jeder Takt Titanen-Erdung, alles trägt Bedeutung, wird mit Sorgfalt herausmodelliert und leider auch, man kommt nicht umhin es zu sagen, buchstabiert. Eine fatale Mischung, die bereits im Kopfsatz des G-Dur-Konzertes die Grundproblematik dieses Ansatzes offenbar werden lässt: Anders als die Kempffsche Gelassenheit oder Brendels verspielte Dialogfreude verliert sich Afanassiev, dieser hochreflektierte Musiker, dort in einem geradezu pointillistischen Gebilde aus artikulatorischer Toneinsamkeit – was allerdings einer dramatischen Verdichtung alles andere als dienlich ist, sondern das gesamte Stück in eine seltsame Erstarrung fallen lässt, aus der heraus sie auch nicht die modellierte Schönheit einzelner Momente herauszulösen vermag. Das Mozarteum Orchester wirkt dabei, allen vorhandenen sublimen Qualitäten zum Trotz, wie gebremst. Eine harmonische Partnerschaft klingt anders. Selbst der Befreiungsschlag des Finalsatzes verliert alles Rauschhafte, alle Leuchkraft und innere Dynamik. Afanassievs Psychogramm verliert sich in einer Röntgenanalyse, ein Defizit, das leider auch die beiden anderen Konzerte dieser beiden CDs nicht wirklich zu einer Offenbarung werden lässt.

Norbert Rüdell [18.10.2004]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Valery Afanassiev (Klavier)
• Mozarteumorchester Salzburg (Orchester)
• Hubert Soudant (Dirigent)