Sony Classical SK 93129
1 CD • 56min • 1999
02.08.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Frank Peter Zimmermann wird wieder einmal der von ihm gespielten Stradivari, die einst dem großen Fritz Kreisler gehörte, mehr als gerecht. Mit unerhört warmer, butterweicher Tongebung serviert er die Dauerbrenner von Bruch und Tschaikowsky, angenehm geschmackvoll in der Verwendung von Portamento und Vibrato, hinreißend virtuos und spannungsvoll atmend und beseelt in den Kantilenen – so gefällt das, auch wenn einem nicht vor Spannung fast das Herz stehen bleibt wie in dem legendären Debüt von Pinchas Zukerman (München 1969, Audite 95.490).
Angenehm auf sich aufmerksam macht auch Manfred Honeck, der dem Oslo Philharmonic Orchestra ein paar neue Nuancen und selten zu hörende Phrasierungen abgewinnt, die dem ausufernden Kopfsatz des Tschaikowsky-Konzerts viel von der sonst üblichen Statik nehmen. Leider nicht ganz so überzeugend ist bei Bruch das von Paavo Berglund geleitete Royal Philharmonic Orchestra, das oft ziemlich scharf und farblich sehr nivelliert klingt. Auch hat das andere Techniker-Team dieser 1999 im Watford Colosseum entstandenen Aufnahme hörbar mehr Mühe gehabt als die Kollegen zwei Jahre später im akustisch vorzüglichen Konzerthaus in Oslo mit Tschaikowsky. Der zugefügte Hall nimmt dem Klang des Royal Philharmonic viel Präsenz; das Orchester aus Oslo wirkt saftiger und spielfreudiger. Schade, daß nicht beide Konzerte in Oslo aufgenommen wurden. (Die hohe künstlerische Wertung bezieht sich insbesondere auf Tschaikowsky.)
Dr. Benjamin G. Cohrs [02.08.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Peter Tschaikowsky | ||
1 | Violin Concerto D major op. 35 for Violin and Orchestra | |
Max Bruch | ||
2 | Konzert Nr. 1 g-Moll op. 26 für Violine und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Frank Peter Zimmermann (Violine)
- Royal Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Paavo Berglund (Dirigent)