Colosseum Classics COL 9032.2
1 CD • 66min • 1977, 1980
13.08.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Aufnahmen, welche die Nürnberger Symphoniker in den sechziger und siebziger Jahren eingespielt haben, waren oft Pioniertaten mit Stücken, die sonst keiner kannte und keiner aufführte. Erfreulicherweise erscheint nunmehr einiges davon als CD-Wiederveröffentlichung. Zwar war das Orchester damals kein Spitzen-Klangkörper, und Puristen mögen beispielsweise an der Intonation durchaus mit Recht gelegentlich etwas auszusetzen haben, aber an derlei gewöhnt man sich leicht, wenn man sich erst einmal auf die Musik einlässt. Und die hat es in sich! Die drei hier eingespielten Werke von Alexander Glasunow beispielsweise sind Perlen des Repertoires, die sich aber leider trotz der langsam einsetzenden Glasunow-Renaissance der achtziger Jahre immer noch nicht weiter verbreitet haben. So hat diese Aufnahme auch nach knapp 30 Jahren noch den Charakter einer Pioniertat. Geradezu herrlich ist die Sinfonie-Suite Aus dem Mittelalter op. 79 mit ihrem frechen Dies Irae-Scherzo und ihren Anklängen an die Archaik etwa von Rimski-Korssakoffs Russischen Ostern. Von eindrucksvoller Tiefe ist auch die frühe Tondichtung Der Wald op. 19. Zsolt Déaky animierte sein Orchester damals zu einer Begeisterung, die sich noch heute auf den Hörer überträgt. Ich bin selbst überrascht, wie oft ich diese CD immer wieder auflege: Das ist mindestens so mitreißend musiziert wie die legendären Decca-Einspielungen mit dem Orchestre de la Suisse Romande unter Ernest Ansermet aus den Sechziger Jahren.
Dr. Benjamin G. Cohrs [13.08.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Alexander Glasunow | ||
1 | Aus dem Mittelalter E-Dur op. 79 (Suite für Orchester) | |
2 | Poème lyrique Des-Dur op. 12 | |
3 | Der Wald cis-Moll op. 19 (Fantasie für Orchester) | |
Alexander Borodin | ||
4 | Prinz Igor (Ouvertüre - Bearb. für Orchester) |
Interpreten der Einspielung
- Nürnberger Symphoniker (Orchester)
- Zsolt Déaky (Dirigent)
- Heinz Freudenthal (Dirigent)