
Naxos 8.557120
1 CD • 60min • 2001, 2002
15.07.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Joseph-Hector Fiocco (1703-1741) ist der Sohn eines Venezianers, der sich in Brüssel niedergelassen hatte. Er war unzweifelhaft der wichtigste flämische Komponist der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Seine Musik ist eine Synthese des italienischen mit dem französischen Stil, sie verrät Einflüsse von Couperin und Lully ebenso wie von Vivaldi und Händel. Fiocco wurde mit 38 Jahren nur unwesentlich älter als Mozart, und die stilistische Verbindung, die seine Werke auf dieser CD zeigen, zeugt von großer kompositorischer und musikalischer Meisterschaft: Viel stärker als bei gleichaltrigen Franzosen wird bei ihm deutlich, daß die Vereinigung der Stile (»réunion des goûts«) nicht die Adaption des italienischen an den französischen Stil bedeutet, wie man besonders bei französischen Meistern wie Couperin und Rameau glauben möchte – bei Fiocco hört man eine echte Zusammenfügung beider Stile.
Die Interpretation Patrick Peires und seiner Musiker ist vorbildlich gelungen: Dies verdankt die Aufnahme nicht zuletzt der Mitwirkung der außerordentlichen Sängerin Greta De Reyghere, die den Musikfreunden bereits durch ihre bemerkenswerten Leistungen auf dem Label Ricercar in den 80er Jahren bekannt sein dürfte.
Detmar Huchting [15.07.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Joseph-Hector Fiocco | ||
1 | Missa solemnis in D | |
2 | Ave Maria (Motette) | |
3 | Homo Quidam (Motette) |
Interpreten der Einspielung
- Greta de Reyghere (Sopran)
- Hilde Coppé (Sopran)
- Jean Nirouët (Alt)
- Jan van Elsacker (Tenor)
- Jan van der Crabben (Baß)
- Werner van Mechelen (Baß)
- Dirk Snellings (Baß)
- Capella Brugensis (Chor)
- Collegium Instrumentale Brugense (Ensemble)
- Patrick Peire (Dirigent)