Berlin Classics 0017432BC
1 CD • 66min • 2001
10.05.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Camille Saint-Saëns war ein Meister der konzertanten Form, die er unermüdlich zu erneuern und von den Fesseln herkömmlicher Schemata zu befreien suchte. So stellt das erste Cellokonzert eine gelungene Verschmelzung der traditionellen Dreisätzigkeit mit der von Liszt übernommenen einsätzigen Form dar, während das dritte Violinkonzert zwar mit den üblichen drei Sätzen aufwartet, dabei aber die Satzcharaktere verändert und eine Gewichtsverlagerung hin zum in anspruchsvoller Sonatenhauptsatzform gestalteten Finale vornimmt. Melodischer Reichtum und klangliche Eleganz machen diese beiden Werke zu Höhepunkten in Saint-Saëns' konzertantem Schaffen.
Gleichsam als Bindeglied in dieser ansprechend konzipierten Produktion führt das Konzertstück op.132, das nachträglich den Titel Die Muse und der Dichter erhielt, die beiden Solisten zusammen. Diese musizieren auf hohem instrumental-technischem Niveau, und wenn man beim Cellokonzert ein wenig die gestalterische Souveränität und den leidenschaftlichen Zugriff vermißt, die die großen Vorbilder auszeichnen, liegt das zu einem wesentlichen Teil am distanzierten, impulsarmen Dirigat von Thierry Fischer. Insgesamt aber eine Veröffentlichung, die durchaus dazu angetan sein sollte, dem in Deutschland unterschätzten Konzertschaffen von Saint-Saëns neue Freunde zu gewinnen.
Peter T. Köster † [10.05.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Camille Saint-Saëns | ||
1 | Konzert Nr. 1 a-Moll op. 33 für Violoncello und Orchester | |
2 | Konzert Nr. 3 h-Moll op. 61 für Violine und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Jan Vogler (Violoncello)
- Mira Wang (Violine)
- Radio-Philharmonie Hannover des NDR (Orchester)
- Thierry Fischer (Dirigent)