
Chandos CHAN 9916
1 CD • 71min • 2000
08.04.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Paul Wranitzky (1756-1808) war Altersgenosse Mozarts, auch waren beide Mitglied in derselben Freimaurerloge. Ob eine Sinfonie in c-Moll aus Mozarts Feder Ähnlichkeiten mit dem Werk von Wranitzky gehabt hätte, wie im Beiheft vermutet wird, darf allerdings bezweifelt werden – die Rangunterschiede zwischen beiden Komponisten sind doch zu groß.
Kernstück dieser CD ist die Sinfonie für den Frieden mit der Französischen Republik, ein programmusikalisches Stück, dessen Uraufführung wegen des reißerischen Titels 1797 von der Zensur verboten wurde, obwohl es in dem Werk nicht um eine Glorifizierung der Ideale der Französischen Revolution geht – die Zeitläufte werden dramatisch geschildert oder gefühlvoll kommentiert. Der musikalische Gehalt ist freilich mager: Hohles Pathos und vorhersehbare Ideen zeigen eine Musik, die kaum mit Überraschungen aufwartet.
Der Wert dieser Veröffentlichung liegt im historischen Interesse und in der interpretatorischen Sorgfalt: Mit großem Enthusiasmus setzen sich Matthias Bamert und die London Mozart Players für diese musikalische Alltagskost ein, wie sie einem Konzertpublikum der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert geboten wurde, wenn nicht Haydn, Mozart oder Beethoven auf dem Programm standen.
Detmar Huchting [08.04.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Paul Wranitzky | ||
1 | Sinfonie D-Dur op. 36 | |
2 | Sinfonie c-Moll op. 11 | |
3 | Grande Sinfonie caractéristique pour la Paix avec la République française c-Moll op. 31 |
Interpreten der Einspielung
- London Mozart Players (Orchester)
- Matthias Bamert (Dirigent)