Great Violinists - Szigeti
Naxos 8.110948
1 CD • 64min • 1933, 1928
23.04.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der sorgfältige Transfer von ausgesuchten Schellack-Vorlagen vermittelt über eine zeitliche Distanz von siebzig Jahren hinweg in erstaunlicher Frische und Präsenz die Charakteristika von Szigetis Spiel. Die unaufdringliche Brillanz, der schlanke Ton, das zurückhaltende, niemals „elektrische“ Vibrato und der Verzicht auf bloße Effekte, mit denen viele seiner Zeitgenossen das Publikum zu ködern suchten, stellen den bedeutendsten Vertreter von Hubays ungarischer Schule in eine erstaunliche Nähe zu gegenwärtigen interpretatorischen Tendenzen.
Seine uneitle, sachbezogene Wiedergabe kam den Werken von Busoni, Bloch oder Bartók ebenso zugute wie den Klassikern des Repertoires. Mag es der Mendelssohn-Einspielung unter Beecham von 1933 auch ein wenig an Eleganz, dem Brahmskonzert an schwelgerischer Süße mangeln, die Genauigkeit der Lesart und die Trennschärfe der Artikulation sind vorbildlich, die Tempi ausgewogen und stimmig. Das „Allegro ma non troppo“ bzw. „non troppo vivace“ in den Finalsätzen nahm Szigeti (im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen) ernst und erzielte dadurch einen Zuwachs an rhythmischer Energie und eine außergewöhnliche Deutlichkeit der Diktion. Seine Aufnahmen können weit mehr als nur historisches Interesse beanspruchen und sind für jeden Hörer von Gewinn.
Peter T. Köster † [23.04.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Felix Mendelssohn Bartholdy | ||
1 | Konzert e-Moll op. 64 für Violine und Orchester | |
Johannes Brahms | ||
2 | Konzert D-Dur op. 77 für Violine und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Joseph Szigeti (Violine)
- London Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Thomas Beecham (Dirigent)
- Hallé Orchestra Manchester (Orchester)
- Hamilton Harty (Dirigent)