Naxos 8.555107
1 CD • 49min • 1988
09.05.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Schrekers Vorspiel zu Memnon entstand 1933, ein Jahr, nachdem er von der Regierung Papens aus rassistischen Gründen gezwungen worden war, sein Amt als Direktor der Berliner Musikhochschule niederzulegen. Die Ouvertüre zu der nicht mehr ausgeführten Oper ist ein immenses Gemälde, in dem Schreker noch einmal die große Palette spätromantischer Orchestergebärden und Farben lebendig werden läßt. Die Schubkraft der Musik und die genialen Harmonieverbindungen lassen dabei in keinem Augenblick an eine pure Wagner- oder Mahler-Nachfolge denken; die Wucht und die räumliche wie poetische Weite dieser trotz ihrer Monumentalität empfindlichen Musik ist von einem eigenen Atem getragen, der sich in dieser auch klanglich hervorragenden Einspielung direkt mitteilt.
Milder gezeichnet, aber auch hinreißend instrumentiert ist die Romantische Suite, ein Frühwerk, das dem Hörer die Möglichkeit bietet, den Entwicklungsbogen Schrekers nachzuvollziehen. Die Interpretationen überzeugen durchgehend von der großen Architektur bis ins Detail filigraner Farb- und Lichtübergänge, etwa im Schlußteil der Ouvertüre.
Hans-Christian v. Dadelsen [09.05.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Franz Schreker | ||
1 | Memnon (Vorspiel) | |
2 | Romantische Suite |
Interpreten der Einspielung
- Tonkünstler-Orchester Niederösterreich (Orchester)
- Uwe Mund (Dirigent)