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Schuberts Opern-Mißerfolge finden auch mit der vorliegenden Einspielung eine Fortsetzung. „Harmoniemusiken“ als Bearbeitungsform beliebter Opernouvertüren, Arien und Szenen für ein Bläseroktett (2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Hörner, 2 Fagotte) setzen – historisch gesehen – den Opernerfolg voraus. So wurden einst die einzelnen Höhepunkte einer Inszenierung zu mitgesummten „Ohrwürmern“ innerhalb und außerhalb der Aufführungsorte.

Diese Bedingung erweist sich im Falle von Schuberts Bühnenschaffen auch postum als nicht erfüllt, verbreiten doch weder die Melodien noch die Texte jene Aura des Vertrauten, die zum Nachsingen animiert – ganz im Gegensatz zu einigen seiner unsterblichen Lieder, Instrumentalwerke oder sinfonischen Themen. Unglücklich ist auch die editorische Gestaltung des Beiheftes, die es versäumt, bei der Inhaltsangabe der einzelnen Akte den szenischen Zusammenhang mit den hier ausgewählten Arien, Duetten und Chören herzustellen.

So bleibt zu konstatieren, daß sowohl der Bearbeiter Tarkmann als auch die Bläser des Linos-Ensembles auf verlorenem Posten stehen: sie liefern zwar uneingeschränkte Meisterleistungen, aber ohne die Chance zu einer erfolgversprechenden Resonanz. Es sei denn, man hat die einzige (ältere) Opern-Gesamteinspielung mit Edith Mathis, Peter Schreier, Dietrich Fischer-Dieskau, Hermann Prey, Theo Adam u.a. mit der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Otmar Suitner verinnerlicht (Berlin Classics BC 2156-2).

Dr. Gerhard Pätzig [08.03.2002]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Linos Ensemble (Ensemble)