
Glossa GCD 921603
1 CD • 55min • 2000
01.02.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wann bekommt man schon mal eine Klaviersonate auf einem Instrument zu hören, das der Komponist selbst gebaut hat? Im Falle von Muzio Clementi ist das möglich, denn er war Komponist und Klavierbauer in Personalunion. Seltsam, daß bis heute kaum ein Pianist auf die Idee kam, ein Instrument aus Clementis Klavierfabrik für die Einspielung der Sonaten zu verwenden: Eine faszinierende Gelegenheit, den Klangvorstellungen des Komponisten so genau wie möglich auf die Spur zu kommen.
Überraschend hell und leicht klingt das Grand Pianoforte aus der Werkstatt Clementis, das der auf frühe englische und deutsche Klaviere spezialisierte Pianist John Khouri hier spielt. Eine ursprünglich zum Stimmen gedachte Pedalvorrichtung macht es möglich, wahlweise eine, zwei oder drei Saiten pro Ton anzuschlagen. Besonders die zart zirpenden Gitarrenklänge im oberen Register erstaunen in ihrer Farbenvielfalt. Sie tauchen die drei ausgewählten späten Sonaten, die zweifellos zu den Höhepunkten in Clementis Schaffen zählen, in ein reizvoll differenziertes Licht.
Bisweilen hörbar schnaufend stellt John Khouri in seinen temperamentvollen Deutungen vor allem dramatische Kontrastwirkungen in den Vordergrund und zeigt damit eindrucksvoll, wie nahe Clementis Sonaten an den Erfindungsreichtum und die Ausdrucksgewalt Beethovens heranreichen.
Detmar Huchting [01.02.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Marc-Antoine Charpentier | ||
1 | Te Deum H 146 | |
2 | Marches pour les Trompettes H 547 | |
3 | Dixit Dominus H 202 | |
4 | In Honorem Sancti Ludovici Regis Galliae Canticum H 365 | |
5 | Domine salvum fac regem H 291 |
Interpreten der Einspielung
- Le Concert Spirituel (Ensemble)
- Hervé Niquet (Dirigent)