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Den „verweichlichten Skandinavismus Mendelssohns“ hatte Grieg nach eigenem Bekunden im Visier als er seine Version nordischer Volksweisen zu Papier brachte. Kein falsches Sentiment sollte mithin seine Kompositionen, die er mit Vorliebe für Männerchor setzte, trüben. Statt dessen sind die Griegschen Chorsätze von schlichter Diktion, die auch vor herben harmonischen Reibungen nicht zurückschreckt. Nur selten wird das homophone Gerüst zugunsten einzelner Solostimmen oder kanonartiger Verschiebungen aufgelöst. Kontrapunktische Verzweigungen wie sie Brahms oder Reger schätzten, sucht man hier vergebens. An Reizen mangelt es dieser Musik aber keineswegs. Dafür sorgen schon die fünf Münchner Singphoniker, die die klangmalerischen Effekte mit beträchtlicher Detailverliebtheit zum Leben erwecken. Dies gilt auch für die verschmitzten Kinderweisen, die sich in dem 12-teiligen Männerchor-Album finden und deren Skandierungseffekte von den Sängern genußvoll ausgekostet werden.

Norbert Rüdell [13.01.2002]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Die Singphoniker (Ensemble)