
Naxos 8.559060
1 CD • 59min • 1999
01.12.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Bei seiner Uraufführung im Pariser Théâtre des Champs Elysées im Juni 1926 erregte Antheils Ballet Mécanique einen legendären Aufruhr. Auch aus heutiger Sicht klingt seine mechanistische Polyrhythmik visionär, vielleicht eine Spur eckiger, aber auch archaischer als jene Patterntexturen, die dann 40 Jahre später amerikanische Musikgeschichte machten. Der radikale, dem neuen Jahrhundert abgelauschte Geist der Musik ist allerdings in der hier eingespielten Bearbeitung von 1953 nicht mehr so offensichtlich wie in der Urfassung, die erst 1989 wiederentdeckt wurde (s. Vergleichsaufnahme). Die drei weiteren Werke zeigen einen zahmeren Komponisten, einen maßvollen Klassizisten mit gelegentlich idyllischem Unterton und schlichter Melodik, wobei der erste Satz der Sinfonie für fünf Instrumente (1924) ein originelles Jazz-Feeling beweist. Die durchweg überzeugende Interpretation überzeichnet den pfiffigen Brutalismus und Mechanismus nicht; auch die einfühlsam-heiteren Passagen des Kammerkonzerts und der Serenade sind facettenreich gestaltet.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.12.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
George Antheil | ||
1 | Ballet mécanique (rev. Fassung) | |
2 | Serenade Nr. 1 für Streichorchester | |
3 | Sinfonie für 5 Instrumente (zweite Fassung) | |
4 | Konzert für Kammerorchester |
Interpreten der Einspielung
- Philadelphia Virtuosi Chamber Orchestra (Orchester)
- Daniel Spalding (Dirigent)