DG 471 137-2
1 CD • 68min • 1995/96
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Vielleicht wegen der Konkurrenz-Einspielungen durch Nagano und Chailley mag die DG mit der Veröffentlichung dieser Produktion gewartet haben. Genutzt hat es nichts: Leider stehen die Interpretationen sogar noch hinter Boulez' eigenen früheren Sony-Einspielungen von 1977/84 zurück. Boulez scheint inzwischen derart viel Wert auf kompositorische Strukturen zu legen, daß die Dimension der Farben davor völlig verblaßt. Varèse war ein Strukturalist, ebenso aber auch ein unerhörter Klangvisionär. Davon bleibt hier fast nichts übrig, zumal es dem sterilen Klang hörbar an Panorama fehlt. Und selbst bei den rhythmischen Strukturen schiebt sich so einiges in Konturlosigkeit zusammen (Tr. 1). Die himmelsstürmende Arcana hat jüngst Leonard Slatkin mustergültig eingespielt (BMG 68819); Boulez buchstabiert sie behäbig herunter. Am besten sind Varèse-Interessierte wohl zur Zeit mit Chailly (Decca 460 209 2) bedient. Diese Neueinspielung wirkt überflüssig: Varèse klingt hier unter Boulez nur schwarzweiß.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.09.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Edgard Varèse | ||
1 | Amériques für großes Orchester | |
2 | Arcana für großes Orchester (1925/1927) | |
3 | Déserts für zehn Blasinstrumente, Klavier, Schlagzeug und Tonbandinterpolationen (1950/1954) | |
4 | Ionisation für 13 Schlagzeuger (1929/1931) |
Interpreten der Einspielung
- Chicago Symphony Orchestra (Orchester)
- Pierre Boulez (Dirigent)