
Hyperion CDA67237
1 CD • 59min • 2001
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
In den ersten Takten der Brahms-Sonate reißt Stephen Hough den Hörer problemlos vom Hocker: Die vollgriffigen Akkorde, die weiten Sprünge, die große Geste - alles ist mit fulminantem Impetus umgesetzt. Die pianistische Extraklasse des Briten ist kein Geheimnis. Problematischer ist die Musikalisierung: Es bleibt eine Distanz, eine Reserviertheit, die man sich gerade bei Brahms nicht wünscht: Hough phrasiert sehr gerade, da kommen (etwa im langsamen Satz der Sonate) klanglich feine Momente zustande, es fehlt aber das Mitatmende, das kantable Gestalten. Es geht zu sehr geradeaus. Auch in den quasi orchestralen Passagen spielt Hough makellos, die größeren Bögen aber scheinen eher ausgeführt, weniger mitempfindend umgesetzt.
Der Eindruck der Sonate muß für Houghs Balladen-Interpretation nicht revidiert werden. Auch dort kann er in Sachen pianistischer Klarheit, rhythmischer Präzision vollauf überzeugen: Die "flächigen" Aspekte deckt er blendend ab. Die dritte Dimension aber, das Quasi-Räumliche, die Geschmeidigkeit und Variabilität in der energetischen Verlebendigung der Musik, steht hinten an. So bleibt es vor allem ein brillanter Brahms.
Kalle Burmester [01.09.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johannes Brahms | ||
1 | Klaviersonate Nr. 3 f-Moll op. 5 | |
2 | Vier Balladen op. 10 |
Interpreten der Einspielung
- Stephen Hough (Klavier)