Glissando 779 034-2
1 CD • 46min • 2000
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Pietro Castrucci (1679- 1752) war lange Zeit Konzertmeister in Händels Londoner Opernorchester. Seine Concerti grossi knüpfen an die Meisterwerke Corellis an, stehen stilistisch aber den Kompositionen Geminianis näher und bieten einige originelle Ideen, beispielsweise eine Echo-Concertino-Gruppe im Konzert Nr. 12. Gerade für Amateure sind diese Werke von Interesse, wenngleich der Gerechtigkeit halber erwähnt werden muß, daß sie keine ernsthafte Konkurrenz zu Händels Concerti grossi op. 6 bilden.
Generell gilt, daß man schlichteren Werken mit einer sehr dezidierten Interpretation auf die Sprünge helfen sollte. Das versucht Anton Steck auch, wobei er allerdings über sein Ziel weit hinausschießt. Bei aller Lust an geschärften Kontrasten und überraschenden Effekten klingt das ruppige und zappelige Orchesterspiel schlichtweg nicht affettuös, sondern affektiert und wie eine mißlungene Imitation der Musica antiqua Köln. So bleibt nur des Produzenten Engagement für einen unbekannten Komponisten anzuerkennen. Daß die CD nur gut 46 Minuten Musik bietet, nimmt man ihm angesichts der ungehobelten Interpretation nicht übel.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Pietro Castrucci | ||
1 | Concerto grosso op. 3 Nr. 4 | |
2 | Concerto grosso op. 3 Nr. 5 | |
3 | Concerto grosso op. 3 Nr. 6 | |
4 | Concerto grosso op. 3 Nr. 9 | |
5 | Concerto grosso op. 3 Nr. 11 | |
6 | Concerto grosso op. 3 Nr. 12 |
Interpreten der Einspielung
- Händel-Festspielorchester Halle (Orchester)
- Anton Steck (Dirigent, Violine)