Hungaroton HCD 32025
1 CD • 65min • 2000
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die öffentliche Wahrnehmung eines Komponisten als Pädagoge kann sein eigentliches Werk ganz schnell verschwinden lassen. Im Falle des um 1690 in Rimini geborenen und irgendwann nach 1766, wahrscheinlich in Amsterdam, gestorbenen Carlo Tessarini kam noch das seltsame Lob dazu, trotz seines Alters ja noch recht frisch zu sein. Die hier von Aura Musicale vorgestellten Concerti Contrasto Armonico op. 10 können jedoch vor allem Interesse an der Komposition beanspruchen - zumal schon der Begriff "Kontrast" nicht klar ist. Den Kontrast auf die tatsächlich das Trennende betonende Behandlungsweise von Solo und Tutti zu verlegen, wie Balázs Máté im Booklet meint, ist sinnvoll, zumal, wenn man das so spielt wie das ungarische Ensemble unter seiner Leitung. Die Solopassagen des Concertinos scheinen sich, deutlich rubatisiert, von den insgesamt gespannteren Tuttis zu entfernen. Eine solche Trennung kann Máté wagen, weil die Tuttis, so drahtig und scharfkantig, wie sie von den Streichern gespielt werden, genügend Gewicht für sich haben. Zusammen mit dem auch strukturell wichtigen Continuo ergibt sich ein ungarischer Originalklang, der Tessarini als Charakterkopf hervortreten läßt.
Prof. Michael B. Weiß [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Carlo Tessarini | ||
1 | Contrasto armonico op. 10 | |
2 | Introducioni à 4 op. 11 Nr. 1 |
Interpreten der Einspielung
- Aura Musicale (Ensemble)
- Balázs Máté (Dirigent)