Ramón Vargas singt Verdi
Arien aus Ernani, Alzira, Attila, Jerusalem, Rigoletto, Trovatore, Falstaff u.a.
RCA 74321 79603 2
1 CD • 74min • 2000
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Auf der Bühne geht der im Belcanto-Stil geschulte Mexikaner über den Rigoletto-Herzog nicht hinaus; für die CD durfte es auch die Troubadour-Stretta sein: schnelles Tempo, erstes hohes "C" merklich forciert, zweites schlank, von lyrischem Kaliber. Geschickt hält sich Vargas an Alternativ-Arien für Ernani, I due Foscari, Attila und Sizilianische Vesper, die jeweils einem Rossini-Tenor zugedacht waren und sich im Fachbereich des "Tenore di grazia" bewegen. Da kann sich Ramón Vargas ohne weiteres mit Pavarottis Aufnahmen messen. Seine schlanke Tonbildung, die rege Dynamik mit schönen Piani, die Phrasierungskultur und sorgfältiges legato erlauben ihm das.
Sehr kunstvoll geht der Sänger mit der großen Szene aus Die Räuber um; er trifft die Wehmut der legato gesungenen Arie, läßt feingesponnene piani aufblühen und entfaltet eine geradezu schwerelose Kadenz. Zum hohen "D" läßt er sich allerdings in der Cabaletta aus Rigoletto nicht verführen. Viersprachiges Textheft.
Hermann Schönegger [01.09.2001]
Interpreten der Einspielung
- Ramón Vargas (Tenor)
- Annegeer Stumphius (Sopran)
- James Anderson (Baß)
- Männerchor des Bayerischen Rundfunks (Chor)
- Münchner Rundfunkorchester (Orchester)
- Edoardo Müller (Dirigent)