Channel Classics CCS 14898
1 CD • 52min • 2000
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Das beim Münchner ARD Wettbewerb ausgezeichnete amerikanische Avalon Quartett ist ein technisch hervorragendes, gut aufeinander eingespieltes Ensemble, dessen ausdrucksmäßiger Horizont gleichwohl noch etwas eng wirkt. Sein Spiel scheint ausschließlich dem Gebot der Flüssigkeit und Eleganz zu gehorchen, wirkt gefällig, aber letztlich viel zu glatt. Welche klanglichen Ebenen es bei Ravel auszuloten gibt, hat erst kürzlich das Ad Libitum Quartett faszinierend deutlich gemacht. Das Avalon Quartett ist davon mit seiner konventionellen, alle Extreme meidenden Lesart weit entfernt. Zwar wartet es im Finale mit rasantem Tempo auf, doch wird dadurch die Widerborstigkeit des 5/8-Taktes weitgehend nivelliert. Bei Janác*eks Spätwerk vermißt man die deklamatorische Kraft und Prägnanz der Artikulation, wie sie vor fast vierzig Jahren das nach dem Komponisten benannte Quartett kompromißlos und exemplarisch vorgeführt hat. Den Avalons ist mehr Mut zur klanglichen Charakterisierung und eine mehr auf Durchsichtigkeit zielende Aufnahmetechnik zu wünschen.
Peter T. Köster † [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Maurice Ravel | ||
1 | Streichquartett F-Dur op. 35 | |
Leoš Janáček | ||
2 | Streichquartett Nr. 2 (Intime Briefe) |
Interpreten der Einspielung
- Avalon String Quartet (Streichquartett)