Die Münchner Schule

Telos TLS 030
1 CD • 62min • 1999
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wohl erstmals auf CD ist hier die 1904 entstandene reife Sonate op. 30 von Ludwig Thuille (1861- 1907) zu hören. Das Werk ist handwerklich meisterhaft im Detail und wohlbalanciert in der großen Form. Die Atmosphäre ist jugendlich schwärmerisch, wozu Schickedanz' Ausdruck sehr gut paßt. Ökonomisch gearbeitet, immer musikantisch belebt, ist Thuilles Sonate eine lohnende Unternehmung, auch wenn der Stil konventionell und die Thematik nicht allzu originell ist. Ganz anders Pfitzners hochexpressives, tiefernstes Opus von 1918, welches in der Tat viel öfter gespielt werden sollte. Mir erscheint die unbefangenere Art, wie diese Sonate hier gespielt wird, insgesamt plausibler als die artifiziellere Auffassung Benjamin Schmids mit dem pauschaler zugreifenden Claudius Tanski, zumal das Duo Schickedanz-Fograscher selbstverständlicher aufeinander eingespielt ist. Rudi Stephans Groteske von 1911 ist ein den Hörer forderndes und belohnendes, knappes Meisterstück des auflodernden Expressionismus.
Christoph Schlüren [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ludwig Thuille | ||
1 | Sonate op. 30 für Violine und Klavier (1904) | |
Hans Pfitzner | ||
2 | Sonate e-Moll op. 27 für Violine und Klavier | |
Rudi Stephan | ||
3 | Groteske für Violine und Klavier (1911) |
Interpreten der Einspielung
- Christoph Schickedanz (Violine)
- Bernhard Fograscher (Klavier)