DG 469 525-2
1 CD • 75min • 1999/2000
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Manche von Schostakowitschs "affirmativen", auf politischer Ideologie basierenden Werken sind besser als ihr Ruf. Die 1927 entstandene zweite Sinfonie mit ihren raunenden pianissimo-Klangfiguren am Anfang, ihrem zügellosen, ja anarchistischen Kontrapunkt, einer Anti-Fuge in 13 Teilen und dem hymnischen Schlußchor ist eine gewagte, experimentelle Komposition mit deutlichen Anklängen an den Futurismus. Die Göteborger Symphoniker spielen sehr präzise, detailgenau, klangsinnlich, virtuos und furios. Die dritte Sinfonie von 1929, nach dem gleichen Muster komponiert, ist mehr eine Folge von Szenen, manchmal zu hektisch und aufgeregt, manchmal nur gestisch und am Ende im Chorfinale etwas hohl. Das alles läßt die Aufführung hören, ohne Übertreibungen.
Der Bolzen war ein (zeit)typisches Agitprop-Ballett. Die achtsätzige Suite ist, zumal in der glänzenden Aufführung der Göteborger, auch ohne Blick auf das Sujet als reines Vergnügen zu genießen: brillant, virtuos, farbig instrumentiert, mit grotesken Momenten (der Bürokrat träumt von Foxtrotts) und satirischen Untertönen.
Dr. Helge Grünewald [01.04.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Dimitri Schostakowitsch | ||
1 | Sinfonie Nr. 2 H-Dur op. 14 (An den Oktober) | |
2 | Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 20 | |
3 | Der Bolzen op. 27a (Suite aus dem Ballett) |
Interpreten der Einspielung
- Göteborger Symphony Orchestra (Orchester)
- Neeme Järvi (Dirigent)