Sergei Taneyev
Pekka Kuusisto
Ondine ODE 959-2
1 CD • 65min • 2000
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Noch so ein romantisches Monster? Eine fast dreiviertelstündige Suite für Geige und Orchester komponierte Sergej Tanejew, gediegener Sinfoniker der Tschaikowsky-Schule, 1908-09 für Leopold Auer. Sie ist aufs Feinste durchgearbeitet, charmant und geistreich, meisterlich polyphon und glanzvoll orchestriert, dankbar im virtuosen Solopart und fürs Orchester. Aromatisiert mit barockisierendem Historismus und in einem bunten Variationsreigen endend, ist dieses Werk in seiner reizvollen Kleingliedrigkeit insgesamt doch etwas lang geraten. Pekka Kuusisto spielt technisch überlegen, mit erlesener, wendiger Tongebung und gesanglicher Intuition. Die Begleitung unter Ashkenazy ist pauschaler, weich im Ansatz, das Melodische kaum zusammenhängend gestaltend. Das bedeutendste hier aufgenommene Stück dürfte die 1899 geschriebene, architektonisch überzeugende Ouvertüre zur Oper Oresteia sein, wo Tanejew ungebremster seinem Hang zur epischen, gleichwohl klassisch balancierten Entwicklung nachgehen kann. Gespielt wird mit Elan und Seele, doch wäre eine bewußter geformte Darstellung möglich.
Christoph Schlüren [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Sergej Tanejew | ||
1 | Konzertsuite op. 28 für Violine und Orchester | |
2 | Entr'acte | |
3 | Oresteia Ouvertüre |
Interpreten der Einspielung
- Pekka Kuusisto (Violine)
- Helsinki Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Vladimir Ashkenazy (Dirigent)