Sony Classical 500616 2
1 CD • 42min • [P] 2000
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wenn eine Melodie sich nachhaltig eingeprägt hat, dann wird aus einem Song ein "standard", also ein Thema, über das Jazz-Musiker improvisieren. Warum also nicht "Jazz-Songs" von Kurt Weill? Weil sich manches Lied eben doch nicht als Song eignet - und das trifft weniger das sensibel agierende Quartett, das durchaus passende Instrumentalfarben findet. Heikler ist, daß Noga (mit Nachnamen heißt die studierte Rechtsanwältin Rappaport) Weills Broadway-Songs so angestrengt artikuliert, als wolle sie um jeden Preis überspielen, daß sie gebürtige Genferin ist. Und noch problematischer wird es, wenn sie sich an frühe Weill-Lieder macht. Der Alabama Song wirkt manieriert bis hektisch. Vor allem die Ballade von des Soldaten Weib sträubt sich gegen die Nightclub-Attitüde.
Manchmal ist dieser musikalische Ausflug eben doch "Lost in the Stars". Entschieden Geschmackssache - was aber zum Design paßt, das so unverfroren Richtung ECM schielt, daß ich um ein Haar die falsche Plattenfirma genannt hätte.
Rainer Wagner [01.04.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Kurt Weill | ||
1 | I'm A Stranger Here Myself | |
2 | Lady In The Dark | |
3 | Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny | |
4 | Lost In The Stars | |
5 | Happy End | |
6 | One Touch Of Venus | |
7 | September Song |