timpani 1C1057
1 CD • 59min • 2000
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
In Folge gehört, wirken Xenakis' Stücke mit ihren griechischen Titeln so, als ob ein moderner Kompositionsgigant die alte Größe Griechenlands in seinem Gesamtwerk neu beschwören wollte. Arturo Tamayo und das vor allem im Blech sehr gut ausgestattete Orchestre Philharmonique du Luxembourg haben viel Sinn sowohl für die Feinheiten der Ein-Ton-Spiele von Ais und Empreintes wie für die imaginären Geröllmassen, die mal dickflüssig, mal erkaltet bewegt werden. Es zeigt sich gerade in dieser Serie momentan nicht auf CD vorliegender Stücke, welche archaische Monumentalität Xenakis erschafft, wie er aber auch echt altgriechisch an den Wurzeln gräbt, besonders in Ais (eine Dialektform für "Hades"), in dem der Baritonsolist Spyros Sakkas mit Deklamieren, Schreien und Wiehern ganz nah an den Ausdrucksbereich einer Jenseitsfahrt herangeht. Trotz seines Reichtums an Mitteln ist dies ein karges, dorniges Stück, das jedoch auch wunderschöne, überirdische Momente kennt. In Roái wird durch das Dirigat von Tamayo eine mit modernen Mitteln gezeichnete, fast mythische Landschaft sichtbar.
Prof. Michael B. Weiß [01.04.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Iannis Xenakis | ||
1 | Ais (1980) | |
2 | Tracées (1987) | |
3 | Empreintes (1975) | |
4 | Noomena (1974) | |
5 | Roái (1991) |
Interpreten der Einspielung
- Spyros Sakkas (Bariton)
- Béatrice Daudin (Schlagzeug)
- Orchestre Philharmonique du Luxembourg (Orchester)
- Arturo Tamayo (Dirigent)