Bridge Bridge 9100
1 CD • 62min • 1999
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Kultiviert und sanft singt Lars Thodberg Bertelsen fünf kurze Lieder von Nielsen, allesamt kompakte, klar geschliffene Juwelen. Der Ausdruck könnte direkter, dem Volkstümlichen angemessener sein. Das Miró-Quartett spielt Rued Langgaards irrwitziges drittes Streichquartett souverän und stößt mit fesselnder Emphase in die obsessiven Grenzbereiche vor, die hier jenseits jeglicher Konvention erschlossen werden. Es ist die derzeit fulminanteste Aufnahme dieses Schlüsselwerks in Langgaards Schaffen, wenngleich auch die piano- und pianissimo-Dimensionen der Partitur kaum ausgekostet werden. Hauptüberraschung ist die junge Solistin in Carl Nielsens herrlichem Violinkonzert: Saeka Matsuyama zieht mit innig-expressivem, tonlich äußerst vielseitigem und flexiblem, technisch hochkarätigem Spiel in ihren Bann. Ihre Gestaltung ist überwiegend nobel, charaktervoll ohne eigenmächtige Übertreibungen, und ihre kammermusikalische Begabung im Wechselspiel mit Orchestersoli wird nur dadurch verundeutlicht, daß sie gegenüber dem Orchester dynamisch über Gebühr angehoben wurde.
Christoph Schlüren [01.06.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Carl Nielsen | ||
1 | Fünf Lieder | |
2 | Violinkonzert d-Moll op. 33 | |
Rued Langgaard | ||
3 | Streichquartett Nr. 3 (1924) |
Interpreten der Einspielung
- Lars Thodberg Bertelsen (Bariton)
- Frode Stengaard (Klavier)
- The Miró Quartet (Streichquartett)
- Saeka Matsuyama (Violine)
- Odense Symphony Orchestra (Orchester)
- Jan Wagner (Dirigent)