
Naxos 8.554249-50
2 CD • 1h 29min • 1997
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Hier geht es nicht um Parallelen des L(i)ebens, sondern um Breitengrade. Weil der 60. Breitengrad (eben die 60th Parallel) im hohen Norden liegt, kommt der Schneesturm nicht völlig überraschend, der den Flugverkehr lahm legt. Die Passagiere sind gestrandet und haben nun Zeit, von sich zu erzählen - dies allerdings auf französisch, denn der knapp 50-jährige französische Komponist Philippe Manoury hat diese Oper als Auftragswerk des Pariser Théâtre du Châtelet geschrieben, wo es 1997 uraufgeführt und mitgeschnitten wurde.
Auf dem 60. Breitengrad geht es dramatisch zu: Ein flüchtiger Kriegsverbrecher ermordet erst einen Belastungszeugen, dann seinen Verfolger, ein leicht verwirrter Wissenschaftler ist mit Einsteins Gehirn auf Reisen. Aber auch Liebeskummer macht sich breit in den dezent elektronisch möblierten Klangräumen. Das ist durchaus atmosphärisch und reizvoll, die Musik vermittelt Spannung, gesungen wird auf hohem Niveau. Gute Französischkenntnisse sind hilfreich, wenn man die Handlung detailliert verfolgen will, aber auch die Musik ist beredt.
Rainer Wagner [01.02.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Philippe Manoury | ||
1 | 60th Parallel |
Interpreten der Einspielung
- Rie Hamada (Sopran)
- Hedwig Fassbaender (Mezzosopran)
- Donald Maxwell (Baß)
- Jean-Philippe Courtis (Baß)
- Orchestre de Paris (Orchester)
- David Robertson (Dirigent)