
RS RS 053-0134
3 CD • 2h 06min • 1996
01.01.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die drei mittleren Sinfonien Antonín Dvor*áks – eine intelligente Zusammenstellung. Sie zeigt, wie Dvor*ák zu sich selber findet, was bei ihm den Weg zu einer national geprägten Musik bedeutete. Es war nicht zuletzt die diskrete Wendung von einer Wagner-(oder besser Liszt-)geprägten Tonsprache in der vierten Sinfonie zu einem Brahms-nahen Espressivo in den Sinfonien Nr. 5 und 6.
Lob für die Werkwahl, eher Bedenken gegen die Interpretation. Das Orchester des Opernhauses in Triest, auch auf sinfonischem Feld erprobt, zieht allzu oft das Kernige dem Delikaten vor. Es bietet zwar brauchbare Qualität, kommt aber gegen die – älteren – Gesamtaufnahmen der Dvor*ák-Sinfonien durch Kertesz, Kubelik und Neumann nicht an. Zweifellos ist der Bulgare Julian Kovatchev, einst Preisträger des Karajan-Dirigentenwettbewerbs, äußerst ehrgeizig; da er ein paar Jahre als Geiger in den Reihen der Berliner Philharmoniker gesessen hat, widmet er dem opulent aufblühenden Streicherklang besondere Aufmerksamkeit. Demgegenüber gewinnen die Holzbläser wenig Profil, während das Blech in bester "banda"-Manier knallfreudig dreinfährt. Fazit: ein Dvor*ák der handfesten Art.
Mario Gerteis † [01.01.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Antonín Dvořák | ||
1 | Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 13 | |
2 | Sinfonie Nr. 5 F-Dur op. 76 | |
3 | Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60 |
Interpreten der Einspielung
- Orchestra of Trieste Giuseppe Verdi Theatre (Orchester)
- Julian Kovatchev (Dirigent)