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Ein zartes Hineinspielen zu Beginn, tänzerisch, zögernd, ohne wirklich zögerlich zu sein – suchend ist Anner Bylsma mit dem ersten Takt unterwegs. Auf der Spur nach dem richtig Gesagten, dem Stimmigen. Die Vorsicht, die der Cellist von Beginn an walten läßt, schlägt einen sofort in den Bann, weil in ihr unüberhörbar Intensität zum Ausdruck kommt.

Anner Bylsma ist in seiner musikalischen Diktion, in Ton und Stil sofort klar zu erkennen. Die Generalbaß-Begleitung läßt dem solistischen Violoncello unangefochten die Hauptrolle. Die melodiösen Wandlungen gründen hier auf eine souverän und wohl gestaltete Grundlage. Und der Reichtum dieser Sonaten für Violoncello und Generalbaß steht auch dem oft gepflegten Vorurteil entgegen, Vivaldi habe sich meist nur wiederholt. Bylsma hebt hier mit seiner aufgerauhten und damit aufmerksam machenden Tongebung Schätze. Ein Kleinod also, das Anner Bylsma und seine Begleiter hier präsentieren und eine (hoffentlich Wieder-)Belebung der lange in Vergessenheit geratenen sechs Violoncello-Sonaten von Vivaldi.

Elgin Heuerding [01.12.2000]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Anner Bylsma (Violoncello)
• Francesco Galligioni (Violoncello)
• Ivano Zaneghi (Laute)
• Alessandro Sbrogio (Violone)
• Andrea Marcon (Orgel)