Naxos 8.553313
1 CD • 55min • 1995
01.01.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mächtiger Palestrina, alter Meister, altes Genie, Ich grüße Euch hier, Vater der Harmonie ..." – so beginnt Victor Hugo im Jahre 1837 ein Huldigungsgedicht an den Komponisten. Bis hin zu Pfitzners Oper Palestrina, die den einsamen Kampf des Genies um das Überleben seiner Kunst unter dem Druck theologischer Auseinandersetzung schildert, vermittelt das Palestrina-Bild des 19. Jahrhunderts die Vision vom einsam schaffenden und kämpfenden Vollender der Polyphonie, dem Mythos vergleichbar, in den die Wiederentdeckung Johann Sebastian Bachs durch Mendelssohn mündete. Die historisch orientierte Aufführungspraxis befreite Palestrinas Musik aus dem Kerker süßlicher Idealisierung und gab ihr ihren hervorragenden Platz unter seinen Zeitgenossen wieder: Für alle war die Forderung der Zeit, die althergebrachte polyphone Kunstfertigkeit mit der im konfessionellen Diskurs aufgewerteten Verkündigung des Wortes in Einklang zu bringen.
Sergio Vartolo und seine Musiker verleihen dieser kunstvollen Musik in einer vitalen Interpretation Fleisch und Blut, und die betörende Raumakustik der Kirche San Zeno in Verona tut ein übriges, jeden Eindruck von Sterilität zu meiden.
Detmar Huchting [01.01.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Giovanni Pierluigi da Palestrina | ||
1 | Missa de Beata Virgine I (1567) | |
Girolamo Cavazzoni | ||
2 | Ave maris stella |