Liszt – Das Gesamtwerk für Violoncello und Klavier
Arte Nova 74321 76809 2
1 CD • 52min • 2000
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es ist schon erstaunlich, wenn man das Gesamtwerk für Violoncello und Klavier von Franz Liszt hört: keine aufgedonnerte Virtuosität, kein auftrumpfendes Pathos. Stattdessen präsentiert sich Liszt in seinem Spätwerk – die Kompositionen entstanden überwiegend zwischen 1870 und 1886, dem Todesjahr Liszts – als sparsamer, zurückhaltender Notensetzer. Statt die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ziehen diese Elegien, Romancen und Consolationen wie flüchtige Erscheinungen vorbei. Todesnähe ist hier herauszuhören: kurze Blicke auf Die Zelle in Nonnenwerth, auf eine dahinschaukelnde Bestattungsgondel (La lugubre gondola) – fragmentarisch, visionär.
Guido Schiefen und Eric Le Van haben sich an die Entdeckung dieser relativ unbekannten Arbeiten gemacht. Mit stockendem Gestus in den Elegien, mit schwellendem Vibrato und freien Gestaltungen läßt der Cellist diese Erscheinungen erstehen. Eric Le Van entlockt dem Liszt-Flügel aus Bayreuth helle, glockenartige Klänge. Wohl sind die frühen und beschwingteren Consolationen ans Ende der CD gesetzt, doch bleibt auch hier die Atmosphäre verhangen.
Elgin Heuerding [01.11.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Franz Liszt | ||
1 | Première Elégie Nr. 1 S 196 R 76 – Quasi andante | |
2 | Deuxième Elégie Nr. 2 S 197 R 77 – Andante | |
3 | Romance oubliée S 132ter | |
4 | Sonetto del Petrarca Nr. 123 | |
5 | Die Zelle in Nonnenwerth S 382 für Violoncello und Klavier | |
6 | La lugubre gondola für Violoncello und Klavier | |
7 | Consolations für Violoncello und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Guido Schiefen (Violoncello)
- Eric Le Van (Klavier)