Naxos 8.553867
1 CD • 68min • 1996
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Nach seiner erst kürzlich bei crd erschienenen, etwas akademisch wirkenden Einspielung von Clementi-Sonaten legt der britische Pianist Martin Roscoe nun den dritten Teil seiner Gesamtaufnahme der Klaviermusik Karol Szymanowskis vor. Deutlich ablesbar sind die Spuren Chopins und Scriabins in der viersätzigen ersten Sonate, deren ausufernde Gesprächigkeit von ansprechend dramatisch-virtuosen Einfällen unterbrochen wird.
Bemerkenswerter erscheinen die aphoristisch kurz gehaltenen zwölf Etüden op. 33: Sie experimentieren auf faszinierende Weise mit impressionistischen Klangsplittern, tonale Grenzen überschreitend. Im Vordergrund steht weniger die Behandlung pianistischer Probleme als die Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten ins Exzessive. Die erheblichen technischen Schwierigkeiten meistert Martin Roscoe mühelos, doch bleibt er dem unüberhörbar von Scriabin inspirierten Klangbild etwas an Differenziertheit und Duftigkeit schuldig. Szymanowskis Klaviermusik ist allemal ein lohnender Seitenpfad.
Peter Schlüer [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Karol Szymanowski | ||
1 | 20 Mazurkas op. 50 | |
2 | Zwölf Etüden op. 33 für Klavier | |
3 | Vier polnische Tänze für Klavier (1926) | |
4 | Präludium und Fuge cis-Moll für Klavier | |
5 | Klaviersonate Nr. 1 c-Moll op. 8 |