
Intuition Classics Int. 3312 2
3 CD • 2h 36min • 1998
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mikis Theodorakis ist ja nicht nur der Vortänzer der griechischen Nation, der Zorbas auf die Beine brachte, sondern auch ein Brückenbauer zwischen der griechischen Tragödie und der Jetzt-Zeit. Allerdings ist bei seiner Opern-Trilogie (neben Elektra noch Medea und Antigone) das Heute nicht unbedingt mit musikalischer Gegenwart gleichzusetzen.
Theodorakis' Vertonung der Elektra-Tragödie ist von einer verfeinerten Archaik à la Strauss weit entfernt. Vorzugsweise homophon wird die Geschichte erzählt, mit lautmalerischen Momenten und Leid-Motiven. Über weite Strecken hinweg wird der Text mehr illustriert als interpretiert, das Ergebnis ist ein Oratorium, das die eigene musikalische Ambition hinter den Vermittlungsanspruch zurückstellt. Mikis Theodorakis führt sein kompetentes Ensemble zielstrebig durch dieses Stück, das Zeitlosigkeit zum Motto hat – und dafür immerhin mehr als zweieinhalb Stunden benötigt. Ob die einem lang vorkommen, hängt davon ab, ob man gerne und ohne Hektik das Land der Griechen mit der Seele suchen will.
Rainer Wagner [01.11.2000]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Mikis Theodorakis | ||
1 | Electra (Oper in zwei Akten) |