Vor 140 Jahren wurde der finnische Komponist und Pianist Selim Palmgren geboren. Er hat sich sehr um die Emanzipierung der nationalen finnischen Musik verdient gemacht. Palmgren studierte von 1895 bis 1899 am Konservatorium in Helsinki, ging dann nach Berlin und Weimar, um seine Klavierstudien u.a. bei Ferruccio Busoni fortzusetzen und schloss diese mit einem Aufenthalt in Italien von 1906 bis 1909 ab. Nach seiner Rückkehr nach Finnland leitete er von 1909 bis 1912 das Sinfonieorchester der Musikgesellschaft in Turku. 1910 brachte er dort seine Oper Daniel Hjort zur Uraufführung. Nach 1912 unternahm er zahlreiche Konzertreisen im Inn- und Ausland als Konzertpianist und Klavierbegleiter seiner Frau, der Sängerin Maikki Järnefelt-Palmgren. Von 1923 bis 1926 hielt er sich in den Vereinigten Staaten auf und lehrte an der Eastman School of Music, Rochester, N.Y. Ab 1927 war er wieder in Helsinki und unterrichtete Klavier und Komposition am Konservatorium Helsinki. Ab 1939 war er dort bis zu seinem Tod ordentlicher Professor für Komposition. Er betätigte sich auch als Musikkritiker und übernahm mehrere leitende Funktionen in verschiedenen Institutionen des finnischen Musiklebens. Palmgren ist bekannt für seine etwa 350 kurzen Klavierstücke – darunter die Lyrischen finnischen Stücke –, für die er auch der „skandinavische Chopin“ und der „nordische Schumann“ genannt wurde. Sein Hauptœuvre bilden seine fünf Klavierkonzerte (Nr. 1 op. 13, 1903; Nr. 2 Der Fluss op. 33, 1913; Nr. 3 Metamorphosen op. 41, 1916; Nr. 4 Huhtikuu (April) op. 85, 1926 und Nr. 5 op. 99, 1941), daneben schrieb er weitere Orchesterwerke (u.a. Bilder aus Finnland op. 24 von 1908), die Oper Daniel Hjort sowie mehr als 200 Werke für Chor und Lieder. Palmgren starb am 16. Dezember 1951 in Helsinki.
Selim Palmgren
Biographie
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