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Niccolò Paganini

Biographie

Kaum ein anderer Musiker ist von so einem geheimnisvolle Nimbus umgeben wie Niccolò Paganini. Der am 27. Oktober 1782 in Genua geborene Sohn eines Kaufmanns erhielt den ersten Geigenunterricht von seinem Vater, der ihn stundenlang zum Üben zwang. Schon als Kind fing er auch an, Gitarre zu spielen. Größtenteils war er Autodidakt, erfand „neue und sonst noch ungesehene Griffe“ und entwickelte sich so zum bewundertsten Geigenvirtuosen seiner Zeit. Für seine Zeitgenossen war sein Talent teils göttlicher, teils diabolischer Natur. Er entlockte der Geige bis dahin ııngekannte Klangwirkungen (Doppelgriffe, Pizzicati mit der linken Hand, Flageolett) und Kunststücke, die ungläubiges Staunen hervorriefen. Heine nannte ihn „Ein Vampir mit der Violine“, Zelter schrieb an Goethe: „Es ist außerordentlich, was dieser Mann leistet ... sein Wesen ist mehr als Musik, ohne höhere Musik zu sein ...“. Seine Kompositionen wirkten auf viele Musiker anregend: Liszt ließ sich von Paganinis Virtuosität zur Entwicklung neuer klavieristischer Möglichkeiten inspirieren (Sechs große Etüden nach Paganini), Schumann übertrug die Capricen Paganinis auf das Klavier (op. 3 und 10) und Brahms komponierte Klaviervariationen auf die 24. Caprice. Paganini war eine sonderbare, abenteuerliche Erscheinung mit exzentrischen Liebesabenteuern. Sein langes schwarzes Haar fiel in Locken auf seine Schultern herab und bildete quasi einen dunklen Rahmen um das blasse Gesidıt. Sein äußeres Erscheinungsbild und seine brillante Spieltechnik machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einer Legende. Als Paganini am 27. Mai 1840 in Nizza starb, wollte man ihn nicht in geweihter Erde begraben, da er keine Beichte abgelegt hatte. Erst 1876 fand sein Leichnam vorübergehend Ruhe in geweihter Erde, seit 1896 liegt er auf dem neuen Friedhof zu Parma, wo ein Grabdenkmal errichtet ist. Seinem einzigen (unehelichen) Sohn hinterließ er ein für die damalige Zeit märchenhaftes Vermögen und bestimmte testamentarisch, dass seine Guarneri-Geige nach seinem Tode von niemandem mehr gespielt werden dürfe; sie wird im Museum zu Genua ausgestellt.

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