Leopold Mozart kennt man fast nur als den Vater der zwei Wunderkinder Wolferl und Nannerl, mit denen er auf Konzertreisen durch Europa die Zuhörer in Staunen und Entzücken versetzte. Dabei war er selbst auch Komponist und hinterließ neben kirchenmusikalischen Werken auch eine beachtliche Fülle von Instrumentalmusik: 48 Sinfonien, sechs Divertimenti, fünf Flötenkonzerte (vier davon sind verschollen), ein Trompetenkonzert, ein Posaunenkonzer, drei Klaviersonaten, zwölf Violinduos und ein Divertimento für Flöte, Violine und Bass. Auch eine „Gründliche Violinschule“ hatte er im Geburtsjahr seines Sohnes Wolfgang 1756 veröffentlicht, die bis heute eine wichtige Quelle für die Musizierpraxis im 18. Jahrhundert darstellt. Dabei hatte er ursprünglich Philosophie studiert und 1738 den Grad eines Baccalaureus erhalten und auch ein Jurastudium begonnen. Schließlich entschied er sich jedoch für eine Laufbahn als Musiker. 1740 wurde er Geiger und Kammerdiener des Reichsgrafen Johann Baptist von Thurn und Taxis in Salzburg, wo er die längste Zeit seines Lebens mit seiner Familie verbrachte. Sein Augsburger Bürgerrecht musste er 1755 aufgeben. In Augsburg war er am 14. November 1719 als Sohn eines Buchbinders geboren worden. Die Karriereleiter in der Salzburger Hofmusik erklomm Leopold Mozart allerdings nur langsam. Über eine Anstellung als Vizekapellmeister kam er nicht hinaus, 1747 wurde er allerdings zum „Hof- und Cammer-Componist“ ernannt. Am 21. November 1747 heiratete er im Salzburger Dom Anna Maria Pertl. Von den sieben Kindern der Eheleute erreichten nur zwei das Erwachsenenalter. Für die langen Konzertreisen mit Wolfgang und Anna Maria musste er wiederholt um Beurlaubung bitten. Während Sigismund III. Graf von Schrattenbach diese Reisen sogar finanziell unterstützte, hatte dies unter Hieronymus Graf Colloredo zur Folge, dass Vater und Sohn am 1. September 1777 aus dem Hofdienst entlassen wurden. Um seine Stellung wieder zu erlangen, verzichtete Leopold auf die Teilnahme einer geplanten Konzertreise nach Paris. Wolfgang trat die Reise allein mit seiner Mutter an, die in deren Verlauf in Paris verstarb. Seinen Dienst konnte Leopold Mozart unter Auflagen wieder antreten und blieb bis zu seinem Tod am 28. Mai 1787 in dieser Anstellung.
Tabellarische Biographie
14.11.1719 | geboren in Augsburg, Ausbildung am von Jesuitenpatres geleiteten Salvatorgymnasium. |
1737 | Studium der Philosophie in Salzburg, Anstellung auf Vermittlung des Grafen Thun-Valsassina als Geiger in der Fürsterzbischhöflichen Hofkapelle. |
1747 | Heirat mit Anna Maria Pertl. |
1756 | Am 27.1. Geburt seines Sohnes Wolfgang Amadeus, seines siebten und letzten Kindes. Nur Wolfgang Amadeus und seine vier Jahre ältere Schwester Maria Anna (geb. 1751) erreichen das Erwachsenenalter. |
1757 | Ernennung zum Hofkompositeur. |
1755 | Kompostion von "Ein musikalische Schlittenfahrt" und der Sinfonia da caccia. |
1763 | Ernennung zum Vizekapellmeister der Fürsterzbischhöflichen Hofmusik. |
1769 | Aufbruch zur ersten Italien-Reise mit Sohn Wolfgang Amadeus. |
1771 | Zweite Italien-Reise mit Sohn Wolfgang Amadeus. |
1772/1773 | Dritte Italien-Reise mit Sohn Wolfgang Amadeus. |
1775 | Reise mit Tochter Nannerl nach München zur UA von La finta giardiniera am Salvatortheater. |
1785 | Reise nach Wien zum Besuch des Sohnes und dessen Familie. Es wird das letzte Zusammentreffen von Vater und Sohn. |
28.5.1787 | gestorben in Salzburg. |