Er war zu seiner Zeit einer der bedeutendsten Komponisten und einer der besten Lehrer. Heute, mehr als 300 Jahre nach seinem Tod, ist sein Name nur noch Barockspezialisten bekannt, viele seiner Werke sind verschollen – so z.B. alle seine 11 Opern und 24 Offertorien. Am 1. März 1664 wurde er von Kaiser Leopold I. in Regensburg sogar in den Ritterstand erhoben. Die Rede ist von Johann Caspar Kerll, der am 13. Februar 1693 in München gestorben ist. Geboren wurde er am 9. April 1627 in Adorf als Sohn eines Organisten und Orgelbauers. Bereits im frühen Alter zeigte er außergewhönliche musikalische Begabung, die durch seinen Vater gefördert wurde. Zur weiteren Ausbildung ging er nach Wien und nach Rom, wo er bei Giacomo Carissimi studierte. Er reiste viel. Von 1656 bis 1674 war er Leiter der Hofkapelle und Oper in München. Danach ging er nach Wien und wirkte dort als Hoforganist, Organist am Stephansdom und als Lehrer für Tasteninstrumente. 1683/1684 kehrte er nach München zurück, wo er am 13. Februar 1693 starb. Erhalten von ihm sind hauptsächlich Werke für Tasteninstrumente, die ihn als Meister des italienischen Konzertstils zeigen, sowie geistliche Vokalwerke mit 15 Messen in höchst kunstvoller kontrapunktischer Kompositionstechnik. Händel bediente sich für manche Themen gerne aus Werken von Kerll und Bach bearbeitete das Sanctus aus Kerlls Missa superba als Sanctus in D-Dur BWV 241.
Johann Caspar Kerll
Biographie
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