1937 ist der deutsche Komponist Walter Gronostay völlig überraschend im Alter von erst 31 Jahren in Berlin gestorben. Er galt damals in der Musikszene als Pionier für die neu entstandenen Medien Rundfunk, Schallplatte und Film und hatte bereits zahlreiche Film- und Hörspielmusiken verfasst. Dabei war der am 29. Juli 1906 in Berlin geborene Walter zunächst Autodidakt. Mit seiner ersten Komposition tat er sich bereits als 13jähriger hervor, erst danach hatte er Kompositionsunterricht. Mit 16 Jahren besuchte er die Hochschule für Musik im Fach Klavier, mit 19 Jahren erhielt er ein Stipendium und wurde zur Meisterklasse für Komposition an der Akademie der Künste zugelassen. Sein Lehrer war Arnold Schönberg. Den ersten größeren Erfolg hatte er 1928 mit seiner Kurzoper In zehn Minuten. Dies brachte ihm eine Anstellung als Korrepetitor am Deutschen Opernhaus ein. 1929 war er erneut erfolgreich mit seiner Hörspieloper Mord. Es folgte die einaktige Oper Judith, Mann im Beton. Eine proletarische Ballade, sowie Lieder, Klaviermusik, Kammermusik und Orchesterwerke. Ab 1929 schrieb er hauptsächlich Musik für Film- und Hörfunkproduktionen. Für seine Musik erntete Gronostay hervorragende Kritiken. Im Jahr 1930 heiratete er die Jüdin Eva Schönfeldt. In der Folge musste sich das Ehepaar vor den Nationalsozialisten in Sicherheit bringen und fand in Österreich bis zum Ende der Nazi-Herrschaft Unterschlupf bei einer mutigen Familie. Am 10. Oktober 1937 starb Walter Gronostay.
Walter Gronostay
Biographie
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