
Chandos CHAN 9821
1 CD • 66min • 1999
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Wieder einmal füllt Chandos mit einer ausgezeichneten Produktion eine schmerzliche Lücke und legt drei zentrale späte Tondichtungen von Vitezslav Novák vor. Die sind zwar auch in alten Supraphon-Einspielungen erhältlich, aber Libor Pes*eks Interpretation erschließt diese Werke erst richtig. Mit dramatischer Wucht und Verve, aber auch analytischem Scharfblick legt Pes*ek die Schichten der drei Partituren frei. Novák präsentiert sich hier als dramatischer Sinfoniker, der Janác*ek und den späten Werken von Josef Suk in nichts nachsteht. Seine Farbpalette ist sogar noch phantasievoller als bei Suk und erinnert mehr an die Kunst eines Respighi. Den tiefsten Eindruck hinterläßt der erschütternde sinfonische Psalm De profundis, entstanden 1941 und gewidmet "dem Leiden der tschechischen Nation unter der deutschen Schreckensherrschaft". Diese Musik malt die unaussprechliche Barbarei der Massenhinrichtungen ebenso in Töne (Tr. 5, ab ca. 6'50) wie die Suche nach innerer Kraft und Hoffnung auf Erneuerung. Das BBC Philharmonic Orchestra aus Manchester stürzt sich mit Entdeckerfreude in die Partituren und läuft unter Pes*ek zur Höchstform auf.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.10.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Vítezslav Novák | ||
1 | Lady Godiva op. 41 | |
2 | Toman und die Waldnymphe op. 40 | |
3 | De profundis (Sinfonischer Psalm, 1941) |