Serenade
Lieder von Beethoven, Schubert, Caldara, Gluck, Cesti, Lotti, Gounod u.a.
Virgin 5 45400 2
1 CD • 71min • 2000
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der Wunsch, den Kontratenor aus der Beschränkung auf die Alte Musik herauszuführen und vom Odium der Ersatzstimme für die gegenwärtig nicht mehr verfügbaren Kastraten zu befreien, beseelt manchen Kontratenor unserer Tage – er stand wohl auch Pate bei dieser CD von David Daniels.
Sie schlägt einen weiten Bogen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert und konfrontiert das Publikum teilweise mit Hörerfahrungen, die Freunde einer traditionellen Auffassung vom Kunstlied verwirren dürften. Das Repertoire von Cesti bis Gluck zeigt Daniels als Meister seines Fachs mit treffsicherer Technik und stimmig gestalteten Affekten; hier wirkt das Klavier eher als klanglicher Fremdkörper. Gounods und Poulencs Mélodies – auch die Kompositionen von Vaughan Williams dürfen hier eingeschlossen werden – entfalten all ihren Duft, ihr ätherisches Raffinement und ihren Esprit. Bei Beethoven und Schubert zeigen sich Probleme: Die Stimme neigt zur Schärfe, das Vibrato wirkt durch seine Körperlosigkeit störend, die deutsche Aussprache macht Schwierigkeiten – und all dies schlägt sich in einem Mangel an interpretatorischer Souveränität nieder.
Detmar Huchting [01.11.2000]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
1 | ||
2 | ||
3 | ||
4 | ||
5 | ||
6 | ||
7 |
Interpreten der Einspielung
- David Daniels (Countertenor)
- Martin Katz (Klavier)