ECM 457 851-2
1 CD • 75min • 1997
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die enge Beziehung zwischen dem Gregorianischen Gesang und der Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts hörbar zu machen, ist die Programmidee, der das Hilliard Ensemble mit seiner jüngsten Einspielung folgt. Also koppelt man mittelalterliche Choralmelodien der Proprium-Messe mit mehrstimmigen Sätzen aus dem Toten-Officium und der Begräbnisliturgie, die Giovanni Palestrina und Victoria komponiert haben. Die Zusammenstellung erlaubt sich bewußt liturgische Freiheiten – es geht dem Ensemble nicht um die Rekonstruktion eines Gottesdienstes. Die Aufnahme verlangt einen kontemplativen Hörer, der sich ungestört von den Geräuschen der Außenwelt in den Geist dieser reinen, ganz ohne aufgesetzten Zierat auskommenden Musik versenken kann. Der Vortragsstil des Hilliard Ensembles ist streng, klar und meditativ gehalten: Die Stimmen der vier Sänger wirken wie ein Organismus, die Homogenität des Klanges und der Phrasierungskunst dürfte schwer zu überbieten sein. Und die ausgezeichnete Tontechnik fängt die Akustik des Kirchenraumes perfekt ein ohne weichzeichnerische Nachhalleffekte.
Susanne Stähr [01.11.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Tomás Luis de Victoria | ||
1 | Taedet animam meam (Officium defunctorum, 1605) | |
2 | Libera me, Domine (Officium defunctorum, 1592) | |
3 | Peccantem me quotidie (Officium defunctorum, 1592) | |
Giovanni Pierluigi da Palestrina | ||
4 | Domine quando veneris | |
5 | Ad Dominum cum tribularer clamavi | |
6 | Heu mihi Domine | |
7 | Libera me Domine (aus dem Graduale Romanum, Toul) |