cpo 999 728-2
1 CD • 64min • 2000
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wie Franz Lehár hatte auch Robert Stolz immer mal wieder den Drang zum "Höheren". Sein Liederzyklus op. 500, 1927/28 in Berlin entstanden, verleugnet die Atmosphäre jener Jahre nicht, auch wenn sein Schöpfer meinte, sich hier "jenseits der Mode" vom "Frondienst des modernen Komponisten" erholt zu haben. Der mit Stolz befreundete Autor Bruno Hardt-Warden hat zwanzig teils heiter-besinnliche, teils frech-ironische Chansontexte beigesteuert, die Musik entspricht den literarischen Vorgaben einfühlsam und einfallsreich. Nichts wirkt prätentiös oder banal, alles ist mit leichter Hand "hingetupft". Eine spätere Version mit neu unterlegten, überwiegend platteren Texten von Günter Loose (1972) lag einer von Stolz selbst besorgten Einspielung sowie der kürzlich von MD+G publizierten Aufnahme mit Brigitte Lindner zugrunde. cpo kehrt nun zu der stimmigeren Originalfassung zurück.
Die Wiedergabe zeugt von hohem Kunstverstand und läßt den Kompositionen volle Gerechtigkeit widerfahren. Die Sängerin findet einen genau ausbalancierten Tonfall zwischen Kunstlied und Chanson und schmeckt den Text mit Charme und Witz ab, der Pianist setzt mal sarkastisch-trockene, mal unaufdringlich-gemütvolle Akzente.
Ekkehard Pluta [01.10.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Robert Stolz | ||
1 | Blumenlieder op. 500 (1927/1928) | |
Johan Severin Svendsen | ||
2 | Sigurd Slembe op. 8 (1871) | |
3 | Voriges Jahr hütete ich die Ziegen op. 31 (Variationen über ein norwegisches Volkslied) | |
4 | Norwegische Rhapsodie Nr. 1 op. 17 | |
5 | Norwegische Rhapsodie Nr. 2 op. 19 | |
6 | Norwegische Rhapsodie Nr. 3 op. 21 | |
7 | Norwegische Rhapsodie Nr. 4 op. 22 |